Bluthochdruck: Zahlen und Fakten1,2



Weltweit ist etwa jeder vierte Mensch von Bluthochdruck betroffen. Bluthochdruck ist der bedeutendste Risikofaktor für vorzeitige Sterblichkeit und Leben mit Behinderung. 14 % aller weltweiten Todesfälle können auf Bluthochdruck zurückgeführt werden. Kurzzeitig erhöhte Blutdruckwerte bei Anstrengung oder Aufregung sind normal, dauernd erhöhte Werte hingegen krankhaft. Blutgefäße, die unter erhöhtem Druck stehen, verändern sich, um dem hohen Blutdruck standzuhalten.


Es können in Frühstadien - wenn auch eher selten - uncharakteristische Symptome bemerkbar werden, weswegen Bluthochdruck als „stiller Killer“ bezeichnet wird. Bei chronisch erhöhtem Blutdruck kommt es zu Blutgefäßveränderungen (Blutgefäßverengungen bzw. erhöhte Blutgefäßsteifigkeit) der arteriellen Blutgefäße (Atherosklerose bzw. Arteriosklerose). Dies führt bei Nichtbehandeln zu Organschäden (z.B. an Herz, Gehirn, Nieren), klinischen Ereignissen (z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall), Behinderung und vorzeitigem Tod.


Galten früher Werte von 140/90 noch als normal, so wird auf Grund neuerer Erkenntnisse dieser Wertebereich bereits als Bluthochdruck Grad 1 bezeichnet. Damit werden Menschen in einer früheren Phase der Erkrankung erfasst, um den Bluthochdruck mit all seinen Folgen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt rechtzeitig in den Griff zu bekommen. Und zwar nicht durch eine medikamentöse, sondern durch eine Lebensstil-Therapie.


  Oberer BD-Wert (MMHG) Unterer BD-Wert (MMHG)
optimaler Blutdruck < 120 < 80
normaler Blutdruck 120 - 129 und/oder 80 - 84
erhöht normal 130 - 139 und/oder 85 - 89
Bluthochdruck Grad 1 140 - 159 und/oder 90 - 99
Bluthochdruck Grad 2 160 - 179 und/oder 100 - 109
Bluthochdruck Grad 3 ≥ 180 und/oder > 110
isolierter Bluthochdruck des oberen Wertes ≥ 140 und > 90

Bluthochdruck: Symptome und Risikofaktoren 


Der Lebensstil (u.a. Ernährungsgewohnheiten inkl. Salz- und Alkoholkonsum, Bewegung, Schlaf, Rauchen), bestimmte Vorerkrankungen (z.B. Übergewicht, Diabetes, Fettstoffwechselerkrankungen), aber auch erbliche Anlagen können Bluthochdruck begünstigen, wobei beeinflussbare Risikofaktoren durch eigenverantwortliches Handeln veränderbar sind. In den meisten Fällen kann bei Menschen mit einer Bluthochdruckerkrankung keine nachweisbare organische Ursache festgestellt werden. Fortgeschrittenes Alter, erbliche Faktoren, Fettleibigkeit (Adipositas), Bewegungsmangel, Fehlernährung und das metabolisches Syndrom können das Risiko erhöhen, an Bluthochdruck zu erkranken.

Die Erkrankung bleibt oft lange Zeit unbemerkt, da häufig keine oder nur uncharakteristische Beschwerden auftreten. Insbesondere wenn der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist, hat sich der Körper daran gewöhnt. So können sich Betroffene trotz Bluthochdruck sogar wohlfühlen.

Folgende Symptome können einen Hinweis auf Bluthochdruck liefern:

  • Schwindelgefühl
  • Ohrensausen
  • Kopfschmerzen
  • Nasenbluten

Bluthochdruck: Blutdruckmessung



Durch den Arzt wird der aktuelle Blutdruck festgestellt. Zusätzlich aber sollte der Blutdruck auch regelmäßig zu Hause gemessen werden, um dessen Verlauf und Therapie besser beurteilen zu können. Folgende Aspekte bei der Blutdruckmessung zu Hause sind wichtig zu beachten:

  • Messen Sie Ihren Blutdruck täglich – immer zur gleichen Zeit!
  • Morgens sollten Sie vor der Einnahme blutdrucksenkender Mittel messen, damit auch der Blutdruck in den frühen Morgenstunden erfasst wird.
  • Kommen Sie fünf Minuten vor der Messung zur Ruhe. Vermeiden Sie vor der Messung körperliche Aktivitäten. Sitzen Sie, falls möglich, entspannt auf einem Stuhl und lehnen sich an die Stuhllehne an. Legen Sie den zu messenden Arm auf den Tisch. Stellen Sie die Füße nebeneinander auf den Boden. Dadurch vermeiden Sie die Anspannung Ihrer Muskulatur.
  • Wichtig ist die Position der Blutdruckmanschette: Die Manschette muss sich, egal ob am Arm oder am Handgelenk, immer in Herzhöhe befinden.
  • Bewegen Sie sich nicht während der Messung, reden Sie auch nicht und lassen Sie sich nicht durch Musik bzw. Nachrichten ablenken.

Weitere Tipps zur richtigen Blutdruckmessung finden Sie auch auf der Website der Österreichischen Gesellschaft für Hypertensiologie.


Bluthochdruck: Therapiekonzepte und -ziele1


Änderungen des Lebensstils in Form von mehr Bewegung, gesunder Ernährung und erforderlicher Gewichtsabnahme helfen bei allen Schweregraden von Bluthochdruck, den Blutdruck zu senken und gesunde Werte zu erzielen.

Wenn die Blutdrucksenkung durch Lebensstiländerungen unzureichend ist, wird der Arzt bei Werten von 140/90 mmHg oder höher in der Regel eine medikamentöse Therapie verschreiben.

Egal, ob Patienten einem erhöhten Blutdruck vorbeugen wollen, etwa, weil die Hochdruckkrankheit in der Familie häufig ist, sich erste Symptome eines erhöhten Blutdrucks bemerkbar machen oder bereits ein erhöhter Blutdruck besteht: Ein vernünftiger Lebensstil ist immer eine ausgezeichnete Methode zur Erhaltung der Gesundheit. Die wichtigsten Maßnahmen sind Bewegung, Vermeidung von Übergewicht und eine gesunde, ausgewogene, salzreduzierte Ernährung. Das gilt für jedes Lebensalter. Da erhöhter Blutdruck vor allem ein Risiko für die Entwicklung von Herz-, Gefäß- und Nierenerkrankungen darstellt, sollte auch unbedingt vom Rauchen und Alkoholkonsum Abstand genommen werden.

Lebensstilmaßnahmen reichen leider nicht in allen Fällen. Die gute Nachricht: Heute steht ein großes Angebot sehr unterschiedlich wirkender Medikamente zur Blutdrucksenkung zur Verfügung. Diese führen bei den meisten Menschen zu einer zufriedenstellenden Blutdruckeinstellung. In Einzelfällen ist ein Wechsel der Therapie bzw. das Testen von verschiedenen Kombinationen notwendig, bis der gewünschte Effekt erreicht werden kann.


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