Gute Gespräche schaffen Sicherheit
Das Arzt-Patienten-Gespräch ist eine zentrale Grundlage für die Anamnese, Diagnostik und Therapie und damit des medizinischen Handelns. Dabei hört der Arzt zu, fragt nach, reflektiert, klärt auf, informiert, erklärt oder motiviert.
Intime Themen, die den eigenen Körper betreffen, stehen praktisch immer im Mittelpunkt dieser Gespräche, daher basiert die Beziehung zwischen dem Arzt und seinem Patienten grundsätzlich auf einem großen Vertrauensvorschuss. Dieser wird häufig sehr rasch getrübt, wenn es zu Schwierigkeiten und Fehlerquellen der Kommunikation kommt. Das Vertrauen schwindet und der Patient fühlt sich im wahrsten Sinne des Wortes „schlecht behandelt“.
Missverständnisse zwischen Arzt und Patient beeinflussen nachweislich den Behandlungsverlauf und das Behandlungsergebnis und können sogar die Patientensicherheit gefährden. Drehtüreffekte und Doctor-Hopping – also der häufige Arztwechsel bei einem medizinischen Anliegen – haben ihre Ursache fast immer in mangelndem Vertrauen und ungenügender Kommunikation. Das führt schließlich auch zu höheren Gesundheitskosten, weil die Ressourcen des Systems unnötig oft in Anspruch genommen werden. Eine sichere und wirkungsvolle Gesundheitsversorgung benötigt daher gelungene Kommunikation. Das setzt voraus, dass sich Arzt und Patienten ihrer Erwartungen und Rollen bewusst sind und sich trauen, Fragen, aber auch Unklarheiten und Missverständnisse offen anzusprechen.
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